Verkaufsverbot: Qualcomm kann einige iPhones aus den Läden nehmen

Jonny Random, den 3. Januar 2019
iPhone 8 und iPhone 8 Plus
iPhone 8 und iPhone 8 Plus, Bild: Apple

Das Verkaufsverbot für einige iPhones, das Qualcomm vor Weihnachten erwirken konnte, kann nun durchgesetzt werden. Qualcomm hat die hierfür nötigen Sicherheiten hinterlegt, über den Umfang der Maßnahme herrscht aber noch Uneinigkeit zwischen den beiden Unternehmen.

Das könnte man tatsächlich als schlechtes Timing bezeichnen: Apple muss sich ab heute mit einem Verkaufsverbot für bestimmte iPhone-Modelle herumschlagen, das in Deutschland nun vollstreckt werden kann, gerade einen Tag, nachdem das Unternehmen seine Gewinnerwartungen für das letzte Quartal nach unten korrigieren musste und die Aktie damit auf Talfahrt geschickt hat, MacNotes berichtete. Urheber dieser Maßnahme ist Qualcomm, der chip-Entwickler hatte Apple vorgeworfen, diverse Patente zur Energieersparnis in Mobilfunk-Modems von Intel zu verletzen.

Vor Weihnachten schlossen sich die Richter des LG München der Argumentation von Qualcomm an, das Verkaufsverbot war aber vorläufig noch nicht in Kraft. Der Grund dafür war, dass Qualcomm noch entsprechende Sicherheiten hinterlegen musste, für den Fall, dass ein späteres Verfahren doch zugunsten Apples ausgehen sollte, MacNotes berichtete.

Qualcomm kann Verkaufsstopp nun durchsetzen

Nun hat Qualcomm insgesamt 1,34 Milliarden Euro hinterlegt und kann den Verkaufsstopp nun in Deutschland durchsetzen. Betroffen davon sind das iPhone 7, iPhone 8 und iPhone X, während das aktuelle Lineup weiterhin uneingeschränkt verkauft werden kann. Und wie umfangreich das Verkaufsverbot für die betroffenen Modelle ist, ist auch noch nicht ganz klar. Während Apple es für ausreichend hält, die Geräte nur aus den eigenen Apple Stores in Deutschland – 15 an der Zahl – zu verbannen, möchte Qualcomm erreichen, dass sie aus allen deutschen Einzelhandelsgeschäften zurückgezogen werden.

Ob das allerdings tatsächlich passiert, steht noch nicht fest. Derzeit können die Geräte noch problemlos online geordert werden. Apple hat hierzu inzwischen ebenfalls ein Statement abgegeben: Der Schritt Qualcomm’s sei eine Verzweiflungstat und innovations- und wirtschaftsfeindlich. Die eigenen Geräte blieben weiterhin bei 4.300 Partnern in Deutschland im Angebot.

Ferner hat man bei Gericht umgehend Berufung gegen das Urteil eingelegt. Wie die Sache letztendlich ausgeht, bleibt einstweilen offen.


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