Test: Minecraft

Philipp Baldia, den 12. September 2011
Minecraft
Minecraft – Screenshot

Minecraft im Test. Wie kann ein Spiel 2011 zum Kassenschlager werden, dessen Grafik Spielen aus den 90er Jahren gleicht? Wir haben uns das Aufbauspiel von Mojang angesehen und versuchen den Erfolg zu ergründen. Auf den ersten Blick fällt dabei die Ähnlichkeit zu LEGO auf, das bekanntermaßen ebenfalls weltweit erfolgreich ist.

Ihr startet Euer Leben in Minecraft auf einer wundervollen Insel. Die Sonne strahlt, der Himmel tiefblau und es kann kein Wässerchen getrübt werden. Doch da gibt es diesen Ratschlag. Wenn die Nacht hereinbricht, solltet Ihr besser nicht mehr unter freiem Himmel hausen. Aber wie kann das sein?

Wenn es dunkel wird

Ihr begegnet dem Inselparadies mit seinen unendlichen Sandstränden und rosa Schweinen, weißen Schafen, die kein Wässerchen trüben können. Der erste Reflex gilt der Erkundung. Ihr sucht vermutlich nicht in einer Höhle Schutz, sondern lauft kreuz und quer über das Archipel.

Doch dann kommt die Dämmerung und wenig später wird es Nacht. Die Sonne ist weg. Dafür haben Zombies, gruselige Spinnen und andere wilde Tiere ihren Auftritt. Wenn Ihr jetzt bloß einen Unterschlupf hättet. Doch wie anfangen? Alles beginnt mit einem Stück Holz…

Werdet zum Heimwerker-König

In Minecraft ist es wirklich spielend leicht eine Tür zu konstruieren, eine Kiste oder ein Bett zu bauen. Ihr könnt sogar recht simpel ein ganzes Haus errichten. Schließt es bequem an das Schienen- und Lorensystem Eurer privaten Mine an und los geht‘s.

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Ihr baut mit einfachen Mausklicks mit Eurer Spielfigur verschiedene Rohstoffe ab oder greift fiese Nachtkreaturen an, platziert Rohstoffblöcke oder selbstgebaute Gegenstände. Zur Fortbewegung nutzt Ihr die typische WASD-Steuerung. Ein Druck auf die Leertaste und ihr springt. Außerdem könnt Ihr wichtige Funktionen wie das Inventar über spezielle Hotkeys aufrufen.

Die ganze Welt in Rohstoffen

Eure Baukünste würden Chuck Norris erblassen lassen. Habt Ihr nämlich einmal einen Hochofen angefertigt, könnt Ihr aus Kohle und Eisenerz Stahl verhütten und sogar aus Sand Glas herstellen. Wie das genau funktioniert? Darüber klären Euch Schulbücher oder Dokumentationen auf. In Minecraft ist das aber irrelevant. Denn Ihr seid Eures eigenen Glückes Schmied, teils im Wortsinn.

Probiert am besten einfach alles aus. Wenn Ihr zwar dieselben Materialien verwendet, sie aber bei der Produktion anders anordnet, erhaltet Ihr am Ende auch andere Produkte. Mal eine Axt, mal eine Sense, und so weiter. Die Rohstoffmengen portioniert Ihr mit der Maus. Werkeln tut Ihr im Inventar, oder an der Werkbank. Die Rohstoffe, die Euch zur Verfügung stehen, sind Eisen, Kohle, Holz, Stein, Lehm, Sand, Gold und viele andere.

Es ist so ruhig im Idyll

Es heißt ja, dass das Genie Ruhe benötigt, um auf neue Kreationen zu kommen. Doch in Minecraft kann es unheimlich still werden. Mojang verzichtete größtenteils auf musikalische Untermalung im Spiel. Oft hört Ihr nur das Geräusch Eure Spitzhacke, manchmal stundenlang. So wie Minecraft ausschaut, so klingt eben der Sound. Leider ist das meiner Meinung nach ein Manko.

Fazit

Lasst Euch bei Minecraft nicht von der einfachen Grafik abschrecken. Habt Ihr die erste Erkundung mal hinter Euch gebracht (sie dauert gut eine halbe Stunde), findet Ihr Euch im Spiel zurecht. Die Stunden, die Ihr damit zubringt mehr Möglichkeiten und Kuriositäten zu erproben, ist in unseren Augen gut investiert. In Minecraft sind Eurer Phantasie fast keine Grenzen gesetzt. Davon zeugen die anspruchsvollen Bauprojekte von Gamern auf der ganzen Welt. Sie bauen die Enterprise nach oder das Kolosseum, den Eiffelturm und das Hauptquartier von Apple. Im Mehrspielermodus könnt Ihr mit anderen Tüftlern gemeinsam an Projekten arbeiten.

Das Spiel ist zu dem geringen Preis eine lohnenswerte Anschaffung. Während der Beta kostet es noch knapp 15 Euro, später dann 20 Euro. Minecraft kann mit Langzeitmotivation punkten und bietet trotz der einfacheren Grafik und wenig Soundkulisse eine tolle Atmosphäre. Ein einfach geniales Konzept für den PC, Mac und auch auf Linux-Rechnern.


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Testergebnis

URS: 7 von 10
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