Blacklight: Tango Down: Ego-Shooter im Test-Kreuzfeuer

nj, den 29. November 2010
Blacklight: Tango Down
Blacklight: Tango Down

Der First-Person-Shooter Blacklight: Tango Down wird von den Entwicklern als Downloadgame für PC, PS3 und XBox 360 angeboten. Hier mein Eindruck der Version für PlayStation 3 in unserem Review.

Postapokalyptische Atmosphäre, Finsternis und wilde Schießereien: das ist Blacklight: Tango Down. Der Shooter ist ausschließlich als Download im Playstation Network erhältlich und auch nur für das Spielen online gedacht.

Kampfzone

Wir fackeln nicht lange und kommen direkt zum Wesentlichen: loggt euch ins PSN ein und schlagt euch auf eine von zwei Seiten in der Schlacht: Blacklight oder Order. Euch stehen zu Anfang nur wenige verschiedene Waffen zur Verfügung: eine Assault-Rifle, eine SMG und eine Sniper Rifle. Darüber hinaus verfügt ihr über gerademal eine Handgranate und eine Blendgranate, sowie eine Pistole als Sekundärwaffe. Die restliche Ausrüstung müsst ihr euch durch Puntke im PSN verdienen. Indem ihr eure Ausrüstung dann später individuell kombiniert und konfiguriert, entwickelt sich jeder Kämpfer ein wenig anders. Leider kommt das kaum wirklich zum Tragen und fällt damit wenig auf – die Idee ist aber nett.

Das Gameplay erinnert an ein Counter-Strike der nächsten Generation, denn ihr wählt diverse Onlinespieltypen wie das klassische Deathmatch, wobei das Match im Team logischerweise das Beliebteste ist. Ihr startet euren Kampf jeweils mit euren Teamkollegen an eurem Basispunkt, an dem ihr zwei Geschütze findet, die zum Beispiel in einer Art Tower-Defense-Modus euren letzten Schutz darstellen. Die unterschiedlichen Maps, in denen ihr euch aufhaltet, haben mir äußerst gut gefallen. Es könnte zwar mehr zu entdecken geben, trotzdem haben sich die Zombie Studios Mühe gemacht, eine realistische, atmosphärische Kampfzone zu erstellen, mit allerlei Möglichkeiten, sich an das feindliche Team heranzupirschen. Dabei wählt ihr stets zwischen Szenarien aus, die einen Teil einer zerstörten Stadt darstellen: Slums, U-Bahnstation und Weiteres.

Die Waffenauswahl ist, wie erwähnt, zu Anfang noch sehr überschaubar, jedoch bietet Blacklight: Tango Down euch Dank der Unreal Engine in diesem Spiel ein paar Neuheiten, da zum Beispiel die Blendgranate einen Teil der Karte einfach komplett verpixelt. Auch nimmt diese Technologie dem Spiel ein wenig Brutalität, da auf Blutspritzer und dergleichen verzichtet wird und ihr euch lediglich in Licht auflöst und an eurem Basispunkt wie bei Counte-Sstrike, Unreal Tournament etc. wieder aufersteht. Es spielt übrigens, wenigstens zunächst, keine Rolle, ob ihr das Blacklight- oder das Orderteam wählt. Steuern lässt sich das Ganze relativ gut und flüssig, ist also als Konsolenshooter nicht das Schlechteste.

Black Ops

Ihr müsst natürlich nicht zwingend auf einem Server gegen andere Spieler antreten, sondern für euch Black Ops Missionen spielen. Eure Aufgaben sind leider meistens gleich: Hackt euch in irgendwelche Computer mit nicht besonders ausgeklügelten Sicherheitssystemen und vor allem schießt auf alles, was sich bewegt. Auch für diesen Modus müsst ihr allerdings online sein, sei es für die Bestenlisten und Punkte, mit denen ihr Waffen und Trophäen verdient, oder damit weitere Spieler euch bei der Mission helfen können. Der Schwierigkeitsgrad bei den Black Ops ist dabei nicht gerade zu unterschätzen, da auch nur ein Tod sofort zum Scheitern der Mission führt. Die Maps, die euch zur Verfügung stehen, sind nicht dieselben wie im öffentlichen Multiplayermodus, das rechne ich aber als Pluspunkt für Vielfältigkeit an.

Pseudo-Story

Auf Tango Downs offizieller Homepage stoße ich auf eine Hintergrundstory. Diese besagt, dass die Spezialeinheit Blacklight ausgesandt wird, um einen gewissen Colonel Klein und seinen vermissten Blacklighttrupp zu finden und vor der Rebellengruppe Order zu retten. Zu allem Überfluss müssen sich die Soldaten aber auch Zivilisten stellen, welche sich mit einem Virus angesteckt haben und nun wie Wahnsinnige jeden Menschen angreifen, der sich ihnen nähert. Aus dem Spiel geht diese Story nur leider nicht hervor, da die einzigen Quicktimeevents aus schlecht verständlichen Anweisungen aus eurer Kommandozentrale bestehen. Im Black-Ops-Modus spielt ihr genau dieses Szenario nach. Doch selbst für einen Downloadtitel, der nun wirklich keine tiefgründige Story im Sinn hat, hätte man die Präsentation der Storyline besser herausarbeiten können.

Onlinehelden

Für den Singleplayer-Fan ist Blacklight: Tango Down eher nichts, somit auch nicht wirklich für mich. Der Shooter ist stark orientiert am Match zwischen Teams oder Einzelpersonen, die das Spiel entsprechend beherrschen (wie zum Beispiel im Last-Man-Standing-Modus). Es war zum Testzeitpunkt schwierig ein Spiel zusammen zu bekommen, denn besonders viele PSN-Mitglieder scheinen sich noch nicht dem düsteren Game befasst zu haben. Verhältnismäßig lange Hostwechsel und häufige Unterbrechungen sind darüber hinaus ein großes Manko. Ansonsten gibt es alle typischen Merkmale eines klassischen Online-Ego-Shooters: Clangründung, Teamspeak und eine gute Portion Strategie im Kampf.

Fazit

Allzu viel Neues wird uns in Blacklight: Tango Down nicht geboten. Allerdings verfügt das Spiel über eine sehr gute Atmosphäre, sowie eine konsolenwürdige Grafik und Steuerung. Wer mit dem Genre oder heißen Onlinematches wenig anfangen kann, wird sich nicht wohlfühlen. Neueinsteiger werden ein Problem mit dem Black-Ops-Modus bekommen. Für Gelegenheitssoldaten und Fans von Team-Matches hingegen ist dieses Game durchaus empfehlenswert, zumal der Downloadpreis im PlayStation Store von 12,50 Euro sehr erschwinglich ist.


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Testergebnis

URS: 6,8 von 10
6,8