Far Cry 3

Redaktion Macnotes, den 12. Dezember 2012
Far Cry 3 - Screenshot
Far Cry 3 – Screenshot

Die Bilder sind traumhaft schön: endlos weiter Sandstrand, hellblaues Meer, strahlende Sonne, blauer Himmel, der sich über mehreren kleinen und größeren Inseln verteilt. Ihr und eure Clique seit mittendrin, dürft mit Jet-Ski über das Meer peitschen oder sogar, um das Panorama noch mehr zu genießen, Fallschirmspringen – doch urplötzlich wandelt sich das Paradies zur Hölle, in der ihr, hinter einem aus Bambusstangen gefertigtem Käfig mit schweren Waffen bedroht werdet. Doch warum? Und wo sind eure Freunde? Klingt alles nach einem riesen Abenteuer? Das ist Far Cry 3 auch.

Rasanter Einstieg macht Neugierig

Ihr befindet euch gleich mitten im Geschehen, müsst zu Anfang aus dem Lager der Feinde um Vaas, der euch durchaus bekannt vorkommen dürfte, wenn ihr den zweiten Teil ebenfalls gespielt habt, ausbrechen und solltet dabei natürlich nicht entdeckt werden. Dieser Part fungiert als eine Art Tutorial, in dem ihr alle möglichen Sachen erklärt bekommen z.B. wie ihr eure Feinde ablenken könnt um unerkannt an diesen vorbei zu schlüpfen oder wie und wo ihr euch am besten versteckt, damit euch die Piraten nicht entdecken. Habt ihr das geschafft nimmt die Geschichte eine kleine Wendung, die euch die nötige Motivation mit auf den Weg durch den Urwald gibt um das Abenteuer erfolgreich durchzustehen und euch an Vaas und seinen Leuten zu rächen. An verschiedenen Story Elementen und großen Ereignissen wird es in Far Cry 3 nicht mangeln. Ebenso bedarf es zu Anfang keine große Einleitung, wie ja in vielen anderen Spielen, bei denen man erst ein paar Stunden spielen darf, um mitten im spannenden Geschehen zu stehen. Man will von Anfang an wissen, wie sich die Geschichte um Jason Brody, eurem Charakter den ihr spielt, und seinen Freunden entwickelt. Entwickeln könnt auch ihr euch, denn durch XP-Punkte, die ihr durch das Töten von Piraten (je nachdem wie ihr diese tötet gibt es natürlich mehr oder weniger Punkte) oder durch erledigen von Aufträgen verdient, könnt ihr euren Charakter skillen. In Form von Krieger-Tattoos werden diese dann auf der Haut festgehalten. So könnt ihr z.B. länger Tauchen, könnt mit einer Erweiterung mehrerer Takedowns hintereinander ausführen oder könnt sogar, während ihr an einer Seilrutsche hängt auf eure Gegner schießen. Bei mir  hat genau das die Motivation hochgehalten, um sämtliche Gegner anzugreifen und mir die XP zu holen. Leider zählt das aber hauptsächlich für die Hauptstory, denn Nebenmissionen oder „Kill-Missionen“ sind weit weniger Spannend ausgebaut und haben keinerlei Einfluss auf die Hauptstory. Es gibt auch keine Nebenmissionsstory-Strang. Leider wirken sie daher etwas unbeholfen ins kalte Wasser geschmissen.

Ein Urlaub in dem euch kaum langweilig werden dürfte

Die Welt ist schier endlos groß, ihr werdet euch zu Anfang des Öfteren Fragen, wie ihr das ganze überhaupt je Entdecken sollt. Um euch über die einzelnen Inseln zu bewegen zu können dienen euch verschiedene Möglichkeiten, die ihr früher oder später in Anspruch nehmen werdet, denn zu Fuß warten, vor allem im tiefsten Urwald, viele Gefahren auf euch. So könnt ihr euch auf den „Straßen“ mit dem Auto oder mit dem Quad fortbewegen, könnt aber auch von höher gelegenen Punkten mit dem Gleiter über die Inseln schweben oder ihr könnt euch auf den Flüssen und auf dem Meer mit Motorboten oder Jet-Ski fortbewegen. Und wer eher nicht so auf langes Entdecken und Reisen steht, der kann bereits besuchte Orte ganz bequem mit der Schnellreise-Funktion aufsuchen. Hier dürfte also für jeden etwas dabei sein, von den Möglichkeiten zur Fortbewegung waren wir begeistert. Auch der Wetterwechsel hinterlässt einen bleibenden Eindruck, auch wenn er leider keinen Einfluss auf eure Umwelt hat. Durch Regen wird es nicht matschiger, ein Blitz schlägt nicht in einen höher gelegenen Baum ein und selbst nach dem schlimmsten Unwetter sieht die Insel danach wieder aus als wäre nie etwas geschehen. Schade, aber immerhin trägt der Tag- und Nachtwechsel sowie der Wetterwechsel zur Atmosphäre bei. Was wir auch schade fanden ist, dass es bis auf ein paar Besonderheiten wie Statuen oder Ruinen keine großen Unterscheidungsmerkmale der verschiedenen Inseln gibt. Das riesengroße Gebiet sieht so überall gleich aus und es ist schier unmöglich ohne Karte zu wissen, wo man denn gerade überhaupt ist.

Entscheidet ihr euch, euch zu Fuß über die Inseln zu kämpfen, wird das dann aber mit Sicherheit zu einer großen Herausforderung. Denn auf den Wegen patrouillieren die Piraten oftmals und greifen euch natürlich an, wenn sie euch entdecken. Wollt ihr den direkten Weg zu einem Ziel, so werden euch öfter Berge, die ihr umgehen müsst, oder wilde Tiere im Weg stehen. Die Vielfalt im Tierreich auf Far Cry 3 ist aber wieder einzigartig. Denn es gibt von den eher harmlosen Tieren wie Ziegen oder Schweine bis hin zu den großen und gefährlichen Tieren wie Tiger, Komodowarane oder Bären fast alles. Selbst wenn ihr auf dem Fluss oder im Meer schwimmen wollt, können diese euch oft Probleme machen, denn hier werden euch öfter Haie oder Krokodile angreifen. Doch das bringt nicht nur negative Aspekte mit sich. Habt ihr diese Tiere erlegt könnt ihr diese Häuten und aus den verschiedenen Häuten oftmals nützliche Sachen herstellen, wie größere Taschen für Munition oder einen Gürtel im mehr Waffen mit euch zu tragen. Habt ihr das alles aber schon, so könnt ihr eure Felle oder Häute gewinnbringend bei einem Händler verkaufen, wobei natürlich Häute von Tieren, die gefährlich und schwerer zu töten sind mehr Geld bringen als einfache Tiere. Aber nicht nur das bietet der Urwald, nein. Ihr könnt nicht nur Jagen, sondern auch Sammeln. So gibt es viele verschiedene Pflanzen, die ihr sammeln könnt um Spritzen herzustellen, die euch Gesundheit bringen, euch unter Wasser länger atmen lassen oder sogar gegen Feuer schützen – manche dieser Pflanzen findet ihr auch nur unter Wasser. Einfach super, was man sich hier alles einfallen hat lassen. Euch wird nie langweilig, wenn ihr einfach so auf den Inseln unterwegs seid. Die Umgebungen auf den verschiedenen Inseln wurden toll und liebevoll gestaltet. Entdecken gibt es auf jeder Insel viel: Oft werdet ihr auf Höhlen stoßen, in denen es wichtige und interessante Dinge zu finden gibt, werdet auf verlassene Ruinen stoßen, in denen es noch kleine Schätze gibt oder könnt einfach nur Statuen, alte Kriegswaffen oder verschollene Schiffe bewundern. Die Karte wird nach und nach aufgedeckt, dafür müsst ihr immer eine kleine Kletterpartie bewältigen und Funktürme erklimmen, um den Empfang zu aktivieren. Das erinnert fast schon ein wenig an Assassins Creed…. Wenn ihr diese aktiviert habt könnt ihr sehen, welche Umgebung rot gekennzeichnet ist und welche ganz normal aussieht. An den roten Gebieten könnt ihr sehen, welches Gebiet von den Piraten kontrolliert wird und wo ihr überall auf diese stoßen könnt. Um diesen Einflusskreis zu verkleinern und unter eure Herrschaft zu bringen müsst ihr Außenposten der Piraten einnehmen. Dies könnt ihr schleichend und im stillen erledigen, oder ihr könnt euch einfach durch die Lager schießen – aber Achtung, sobald ihr bemerkt wurdet und den Alarm nicht deaktiviert habt kommen immer mehr Piraten von außerhalb. Auch wenn sich das einfach anhört kann daraus schnell eine große Herausforderung werden.

Lass uns zusammen durchdrehen!

Im Singleplayer dürftet ihr genügend zu tun haben – das wichtigste ist aber, euch wird nie langweilig, denn die Aufgaben sind abwechslungsreich und spannend. Solltet ihr hier alles schon erledigt haben oder ihr seid doch nicht richtig auf den Geschmack gekommen, so könnt ihr euch an dem neuen Koop-Modus oder im Multiplayer-Modus versuchen. Der Koop-Modus bietet bis zu 6 Missionen, die ihr mit zwei oder sogar vier Kollegen erledigen könnt, offline mit Splitscreen für bis zu zwei Spieler, online dann mit vier Mitspielern. Wem im Singleplayer zu wenig geschossen wird, der wird hier auf seine Kosten kommen, denn hier zählt es nur, euch durch verschiedene Dörfer und Areale zu schießen, vielleicht mal zwischendrin etwas in die Luft zu jagen und zum Ende hin etwas stärkere „Endgegner“ zu erledigen. Das macht natürlich zu mehrt riesen Spaß, fordert aber auch hin und wieder einiges an Nerven. Und während es im Singleplayer oft an Geld oder Munition mangelt, habt ihr hier überhaupt keine Probleme. Alle Shooterliebhaber werden hier voll auf ihre Kosten kommen, jedoch mangelt es den Koop-Missionen stark an Story Elementen. Der Multiplayer hingegen verdient diesen Namen nun wirklich. Während der Multiplayer im zweiten Teil noch etwas schwammig war und vielen nicht den erhofften Spaß gebracht hat, kommt man hier voll auf seine Kosten: Von Team-Deathmatch bis hin zu Feuersturm oder Übertragung findet man sämtliche Spielmodi. Mit bis zu 18 Spielern könnt ihr euch hier auf 10 Karten austoben. Und wem das dann zu langweilig wird, der bekommt das „Schmankerl“ dass er selbst eine Online-Karte erstellen kann. So macht Multiplayer spaß, auch wenn es vielleicht keine innovative Idee gibt.

Happy End

Ubisoft bietet uns wieder ein fantastisches Spiel, das viele etwas länger an den Bildschirm fesseln wird, vor allem Shooter-Fans. Erkennt man aber das Ausmaß der großen Karte und welche Möglichkeiten und Features alles eingebaut wurden, so wird man zu dem Entschluss kommen, dass Far Cry 3 leider nicht sein ganzes Potential ausschöpft. Man hätte noch mehr rausholen können. Nichts desto trotz ist FC 3 ein tolles Erlebnis und Abenteuer, dass zwar kleine Schwächen aufweist, aber alles in allem voll überzeugen kann. Denn auch wenn die Möglichkeiten nicht alle genutzt wurden, so hat man doch zig Aktivitäten, mit denen man sich beschäftigen kann und die wirklich toll integriert wurden – vom Tauchen bis hin zur Tierwelt und der Möglichkeit zu skillen. Entweder ihr schlagt euch allein durch das Abenteuer oder genießt wilde Schießereien im Koop-Modus und im Multiplayer-Modus.


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