Wii U Gamepad nicht außergewöhnlich

Alexander Trust, den 19. Juni 2012
Wii U GamePad
NFC am Wii U GamePad

In einem Interview hat Nintendo-Präsident Satoru Iwata über die Zukunft und die Vergangenheit von Nintendos neuer Konsole Wii U berichtet. Im Rahmen der E3 wurde den Besuchern die neue Konsole nähergebracht. Doch der zweite Bildschirm des neuen Wii U GamePad ist angesichts PS-Vita-Cross-Play-Features und Xbox SmartGlass so außergewöhnlich nicht.

Wii hat bei Einführung 2006 für sich gesprochen

Als die Wii Ende 2006 auf den Markt gekommen sei, habe der Controller der Konsole für sich gesprochen – Spieler konnten sich vom bloßen Zuschauen vorstellen, welchen Mehrwert die Wii mit sich bringe. Games wie Wii Sports haben zur weiteren Verbreitung der Wii beigetragen und den Enthusiasmus der Spieler weitergetragen, so Iwata im Interview mit The Daily Telegraph (vgl. The Telegraph, engl.).

„The unique interactive nature of the game was spread thanks to the excitement from the consumer.“
Satoru Iwata

Denselben Effekt will Nintendo mit dem Spiel „Nintendo Land“ für die neue „Wii U“-Konsole erzielen. Seit 2008 habe man über einen möglichen Nachfolger der Wii nachgedacht. Man habe die Bewegungssteuerung weiter ausbauen wollen. Das alleine hätte jedoch kaum einen User überzeugt, ist sich der Nintendo-CEO sicher.

Zweiter Bildschirm gegen Familienzwist

Man habe sich bei Nintendo dem Problem angenommen, dass Gamer, die ein Spiel spielen wollen, in Konflikt mit anderen Familienmitgliedern kommen könnten, die beispielsweise fernsehen wollen. Schon früh sei deshalb ein zweiter Bildschirm in die Überlegungen mit eingeflossen, so Iwata. Ursprünglich sei der zweite Bildschirm aus genannten Gründen ins Auge gefasst worden. Zwischenzeitlich habe man sogar überlegt, die Idee mit dem zweiten Bildschirm zu verwerfen, da man hohe Produktionskosten und entsprechend einen hohen Preis für Käufer befürchtete.

„Sometime during that final discussion we almost gave up on the idea of the additional screen. This was due to our concern over the expected high cost, it may not have been feasible to create this and sell it at a reasonable price point for the consumers.“
Satoru Iwata

Konkurrenz bereits nachgezogen

Zum ersten Mal wurde die Wii U auf der E3 im vergangenen Jahr der Öffentlichkeit präsentiert. In nur einem Jahr sind jedoch bereits Microsoft und Sony mit ähnlichen Konzepten eines zweiten Bildschirms nachgerückt. Sony mit Vita Cross-Play und Microsoft mit Xbox SmartGlass, das ebenfalls auf der E3 2012 vorgestellt wurde.

Iwata äußert den Gedanken, dass die Konkurrenz schneller nachgezogen sei als in der Vergangenheit. Nachdem Nintendo den Motion-Controller vorgestellt hatte, habe es immerhin drei Jahre gedauert, bis die Konkurrenz in Form von Xbox Kinect und PlayStation Move nachgezogen war, erklärt Iwata. Nun aber habe man innerhalb eines Jahres bereits die ersten Konkurrenz-Produkte im Nacken, und das noch ehe die eigene Konsole überhaupt veröffentlicht wurde.

Kein Mangel an Games bei Wii U

Dem Mangel an Spielen für die Wii hofft Iwata mit der Wii U nicht ins Auge sehen zu müssen. Es gäbe bereits jetzt Publisher, die Titel exklusiv für die Wii U herausbringen würden, so der Nintendo-Präsident. Eine Konkurrenz der Wii U à la Wii versus Xbox 360 oder Wii versus PlayStation 3 werde es nicht geben, ist sich Iwata sicher. Er denke nicht an den Konkurrenzkampf mit anderen Konsolen. Ihm sei es wichtiger, eine Konsole zu entwickeln, die Spieler von sich überzeugt.

„I never think in terms of how we can compete against the other companies, rather our primary focus is to make consumers feel the uniqueness and attractiveness of our products.“
Satoru Iwata

Verluste im vergangenen Steuerjahr

Im letzten Steuerjahr musste Nintendo finanzielle Einbußen hinnehmen. Ein Abwärtstrend bei den Wii-Verkaufszahlen, sowie ein sich anfangs schleppend verkaufender „Nintendo 3DS“-Handheld werden für die schlechten Umsatzzahlen verantwortlich gemacht. Iwata hatte daraufhin sein eigenes Gehalt um 50% gekürzt, sowie den Preis für den Nintendo 3DS gesenkt.

Man habe seine Lektion aus dieser Zeit gelernt, heißt es von Seiten des Nintendo-Präsidenten. Die Probleme, die man bezüglich des Nintendo 3DS habe durchmachen müssen, sollen sich auf keinen Fall wiederholen.

„What happened in the last fiscal year was due to the fact the company failed to create enough momentum for the Nintendo 3DS. We learned some grave lessons. But this year, we have already come to the stage where I can say the problem has been fixed.“
Satoru Iwata

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